Wenn der Darm die Stimmung bestimmt: Wie SIBO den Serotoninhaushalt stören kann
- laurahappygutclub
- 9. Nov.
- 2 Min. Lesezeit
Die meisten denken bei SIBO (Small Intestinal Bacterial Overgrowth) an Blähungen, Aufgeblähtsein oder Verdauungsprobleme. Doch was viele nicht wissen: SIBO beeinflusst auch unseren Serotoninspiegel und damit direkt unsere Stimmung, unseren Schlaf und unsere Energie.
Eine Studie aus dem Fachjournal Nutrition & Metabolism (2022) zeigt: Wenn SIBO behandelt wird, können sich der Serotonin-Stoffwechsel normalisieren und gleichzeitig Angst- und Stimmungssymptome bessern.

Serotonin: mehr als nur das „Glückshormon“
Serotonin ist ein Botenstoff, der Wohlbefinden, Appetit, Schlaf und Darmbewegung steuert. Rund 90 % unseres Serotonins werden im Darm gebildet, genauer gesagt aus der Aminosäure Tryptophan.
Damit der Körper genug Serotonin herstellen kann, muss Tryptophan über die Nahrung aufgenommen und im richtigen Stoffwechselweg verarbeitet werden.Und genau hier kommt der Darm ins Spiel, besonders bei SIBO.
Was passiert bei SIBO?
Bei SIBO siedeln sich zu viele Bakterien im Dünndarm an, dort, wo normalerweise kaum Mikroben leben. Diese Bakterien fangen an, Tryptophan zu „verbrauchen“, bevor es überhaupt zu Serotonin umgewandelt werden kann.
Stattdessen produzieren sie andere Stoffwechselprodukte, sogenannte Kynurenine, die mit Entzündungen und Müdigkeit in Verbindung stehen. Das bedeutet:
1) Weniger Serotonin,
2) mehr entzündungsfördernde Stoffe,
3) und eine stärkere Belastung für Darm und Gehirn.
Die Studie: SIBO-Behandlung verbessert Stimmung & Tryptophan-Stoffwechsel
In der Studie von Nutrition & Metabolism (2022) untersuchten Forschende, wie sich eine antimikrobielle Behandlung bei SIBO (z. B. mit Rifaximin) auf den Stoffwechsel und die Stimmung der Betroffenen auswirkt.
Ergebnisse:
Vor der Behandlung zeigten SIBO-Patient:innen deutliche Verschiebungen im Tryptophan-Stoffwechsel, weniger Serotonin, mehr Kynurenin.
Nach der Behandlung normalisierten sich diese Werte.
Gleichzeitig verbesserten sich Stimmung, Ängstlichkeit und allgemeines Wohlbefinden signifikant.
Die Darm-Gehirn-Verbindung erklärt
Der Darm und das Gehirn stehen in ständigem Austausch, über Nervenbahnen, Hormone und Botenstoffe. Man nennt das die Darm-Hirn-Achse.
Wenn der Darm aus dem Gleichgewicht gerät, kann das über Signale wie Serotonin direkt auf das Gehirn wirken. Umgekehrt beeinflusst auch chronischer Stress die Darmflora, ein echter Kreislauf zwischen Bauchgefühl und Stimmung.
SIBO betrifft nicht nur die Verdauung, sondern den ganzen Menschen. Wenn Bakterien im Dünndarm den Serotoninstoffwechsel stören, können sich Müdigkeit, Reizbarkeit und depressive Verstimmungen entwickeln.
Die gute Nachricht: Studien zeigen, dass sich diese Prozesse umkehren lassen, sobald der Darm wieder in Balance kommt. Ein gesunder Darm bedeutet also nicht nur weniger Blähbauch, sondern auch mehr Leichtigkeit, Energie und Lebensfreude.
Dieser Beitrag ersetzt keinen ärztlichen Rat und dient nur der Wissensermittlung.
Quelle:
Antimicrobial treatment improves tryptophan metabolism and mood in SIBO patients. Nutr Metab (Lond). 2022;19(1):59.




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